Selbsteinschätzung für MTB-Touren & Trails: Das richtige Level finden

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Selbsteinschätzung für MTB-Touren & Trails: Das richtige Level finden
Claudia von BUCKETRIDE
10. März 2025

Selbsteinschätzung beim Mountainbiken

Wie schätze ich mein eigenes Fahrtechnik-Level richtig ein?

Mountainbiken ist ein Sport voller Herausforderungen – und genau das macht ihn so spannend! Doch egal, ob du Neu auf dem Bike oder bereits erfahren bist: die richtige Einschätzung deines Fahrkönnens ist entscheidend, um Spaß auf den Trails zu haben und unnötige Risiken zu vermeiden.

Doch wie findet man sein persönliches Fahrtechnik-Level heraus? Eine allgemeingültige Regelung gibt es nicht, und wir merken immer wieder, dass sich viele schwer damit tun – und das völlig zurecht.

💡 Unser Ziel: Wir wollen dir einige Orientierungshilfen geben, die dir helfen, dein Fahrkönnen besser einzuschätzen und passende Trails oder Touren für dein Level zu finden.

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das eigene Fahrlevel einzuschätzen ist gar nicht so einfach. Foto: Patrick Wasshuber

Orientierungshilfen für die richtige Einschätzung

Es gibt verschiedene Systeme, die eine Einschätzung erleichtern sollen. Doch wichtig ist, dass man diese richtig interpretiert und bewusst anwendet.

Die Singletrailskala: Gut gemeint, aber nicht perfekt

Eine der bekanntesten Skalen zur Einschätzung von MTB-Trails ist die Singletrailskala (STS). Diese ist besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet und wird teilweise auch in anderen Ländern wie Italien, Frankreich oder Slowenien genutzt.

🚨 Problem: Falsche Interpretation und Anwendung

  • Die Skala wird oft unterschiedlich ausgelegt – sowohl von FahrerInnen als auch von Tourismusregionen oder Portalen.
  • Sie stammt aus einer Zeit, in der Mountainbiken eine extreme Nische war und richtet sich eher an Experten als an die breite Masse.
  • Die Skala wurde 1999 entwickelt und ist nicht mehr optimal an die modernen MTB-Standards angepasst.

🏔 Warum S4 und S5 für die meisten irrelevant sind

  • Die Schwierigkeitsgrade S4 und S5 sind für den Großteil der Mountainbikenden nicht relevant, da es zum einen kaum Trails in diesen Schwierigkeiten gibt, zumindest nicht in kommerziellen Bike-Gebieten, Bike Parks & Trailcentern. Zum anderen können diese oft hochalpinen Wege nur von absoluten Spezialisten gefahren werden, die z.B. Techniken aus dem Trial-Bereich beherrschen.
  • S3 ist für viele bereits eine große Herausforderung und wird oft nur von sehr erfahrenen FahrerInnen sicher und souverän gemeistert.

✅ Besser verständlich: S0 bis S3

  • S0 wird oft fälschlicherweise mit Schotterwegen oder Forststraßen gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich um einfache, schmale Trails ohne Hindernisse und mit wenig Gefälle.
  • Viele moderne Flowtrails in Bikeparks fallen unter die Kategorie S0, wenn sie flach genug sind, dass auch Einsteiger und Kinder problemlos darauf fahren können.
  • S1 bis S3 decken den Bereich von einfachen Wurzeltrails bis hin zu technisch anspruchsvollen Passagen ab.

📝 Fazit zur Singletrailskala: Sie kann eine gute Orientierungshilfe sein – wenn man sich ihrer Schwächen bewusst ist und sie korrekt interpretiert.


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Ein allgemein gültiges System zur Bewertung von Trails fehlt bislang noch; Foto: Patrick Wasshuber

Farbcodierung: Ein internationaler Ansatz

Eine alternative Klassifizierung von MTB-Trails ist das Farbsystem, das in vielen Ländern Anwendung findet – darunter Italien, Frankreich, Großbritannien, Skandinavien und die USA.

🎨 Typische Farbklassifizierung:

  • 🟢 Grün: Sehr einfach, ideal für Einsteiger und Familien.
  • 🔵 Blau: Mittlerer Schwierigkeitsgrad, meist flowig, aber mit kleineren Hindernissen.
  • 🔴 Rot: Anspruchsvoll, mit Wurzeln, Steinen, steilen Passagen und möglichen Drops.
  • ⚫ Schwarz: Extrem schwierig, oft mit Sprüngen, großen Steinen und hohen Stufen.

🚨 Das Problem: 

Auch hier gibt es keine feste Norm, sodass die Einstufung je nach Land oder Region variieren kann. Ein „roter Trail“ in Frankreich kann sich also deutlich von einem in Deutschland unterscheiden.

📝 Fazit zur Farbcodierung: Eine intuitive Methode, die aber je nach Region anders interpretiert wird.


Unser Ansatz: Mehr Klarheit für MTB-Fahrtechnik-Level

Da es bislang keine perfekte Lösung gibt, haben wir uns intensiv mit dem Thema befasst – insbesondere im Zusammenhang mit unseren MTB-Camps, Reisen und Spotguides. Unser Ziel: Eine möglichst einfache und verständliche Einteilung.

🚵 Unsere Level-Kategorisierung

Wir arbeiten mit vier Level-Stufen (1-4), die wir durch eine Kombination aus:

✔ Farbkennzeichnungen

✔ Detaillierten Beschreibungen zu Faktoren wie Steilheit, Untergrun, Kurven & Hindernisse

✔ Bildern

✔ (Künftig auch) Videos

veranschaulichen. So möchten wir eine möglichst präzise und realistische Selbsteinschätzung ermöglichen. Bislang hat sich diese Kategorisierung bei unseren Camps & Reisen ganz gut bewährt.

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Bild- und Videomaterial helfen bei einer realistischeren Selbsteinschätzung; Foto: Mia Knoll

Unsere Empfehlung für dich:

👉🏻 Fang klein an und arbeite dich nach oben

Wenn du die Schwierigkeits-Klassifizierungen von deutschen Bikeparks oder Trailcentern gewohnt und in einer für dich unbekannten Region unterwegs bist dann mache im Zweifelsfall lieber erstmal einen Schritt zurück. Vor allem im Ausland wie Italien, Frankreich, Spanien, ist eine rote Strecke i.d.R. schon deutlich anspruchsvoller sein als zuhause.

👉🏻 Recherchiere gründlich

Suche beispielsweise auf YouTube nach Videos aus der Region, in der du biken gehen möchtest. Hier bekommt man schonmal einen guten Eindruck vom Gelände und den lokalen Strecken. Bedenke aber unbedingt, dass auch auf Videos alles immer einfacher und flacher aussieht als in echt und lass das in deine Einschätzung mit einfließen. Auch Fotos von Plattformen wie Trailforks oder komoot können eine Orientierungshilfe sein. 

Wie schätzt du dein Fahrtechnik-Level ein? 🧐

Hast du bereits Erfahrungen mit den verschiedenen Skalen gemacht? Fällt dir die Einschätzung leicht oder hast du Schwierigkeiten damit? 

Wenn du bei uns eine Reise, ein Camp oder einen Spotguide für dich findest und unsicher bist, was das Level betrifft, kannst du uns einfach anrufen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass das in diesem Zusammenhang immer noch die effektivste Art- und Weise ist, das Fahrlevel von jemand anderem einzuschätzen. 

👉🏻 Zu unseren Spotguides

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